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…vom analogen „Oh“ zum digitalen „Ah“!

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands standen die Kleinbildkameras (Praktika, Exakta, Beirette und Co) eher im Schrank, als benutzt zu werden. Ein Grund dafür waren die aufkommenden Sofortbildkameras von Polaroid. Davon hatten wir 2 Stück. Kreativ sein konnte man mit den Dingern mit diesen extrem überteuerten Kassetten überhaupt nicht, jedoch musste man nicht mehr die Filme zum Entwickler bringen. Um selbst zu entwickeln, war einfach keine Zeit mehr da. Aus heutiger Sicht einfach nur sehr kurz gesprungen. Die folgenden APS-Kameras waren mir dann wieder lieber. Die Filmdosen gab man dann Mitte der 90er Jahre wieder ab und konnte irgendwann zusätzlich auf eine 3,5“-Diskette speichern lassen. Die Innovation begann – das digitale Zeitalter war geboren! 1997 kaufte ich mir für viel zu viel Geld meine erste digitale Kamera und der Leidenschaft zur Photographie wurde neues Leben eingehaucht: sagenhaft, was auf einmal möglich war! Auf einem riesigen 1,5-Zoll-Display *hüstl* konnte man sofort das Bild sehen und die ISO war wählbar. Und zwar ohne sich im Dunkeln zu verrenken, um dann doch ausversehen später Doppelbelichtungen festzustellen


Was jedoch in der Tat wahnsinnig sinnvoll war – wenn man ein Bild nicht zielorientiert umsetzen konnte, löschte man dies einfach wieder und versuchte es erneut. Wie viele Bilder hatte ich bis dato entwickeln lassen, um mich hinterher zu ärgern! Unscharf, fehlbelichtet etc. Im Kopf sah das irgendwie anders aus…!


Nach mehreren Defekten meiner „Krücke“ startete dann eine Odysee: von Rollei über Kodak zu Nikon über Fuji. Irgendwann bin ich bei Canon gelandet. Nach einem Griff zu einer Bridgekamera von Panasonic kehrte ich zurück und bin bisher geblieben. Nach reiflicher Überlegung investierte ich in das EOS-System und bin heute noch mit dieser Entscheidung zufrieden. Ich möchte keineswegs sagen, dass ich nicht auch mit Nikon, Olympus oder Sony hätte glücklich werden können, jedoch hatte ich mich für ein System entschieden und bereue dies keineswegs. Schon deren Werbung damals „komm spielen“ war exakt auf mich abgestimmt. Da hatten die mich…


Die Einarbeitung in diverse Bildbearbeitungsprogramme manifestierte dann den Entschluss wohl nicht wieder der Chemie dem CMOS-Sensor Vorrang zu gewähren. Adobe habe ich erst relativ spät für mich entdeckt (ca. 2006) und spätestens seit der Arbeit mit Capture One Pro, Luminar und Aurora HDR ist der Teil der Bearbeitung nicht mehr wegzudenken im Entwicklungsprozess. Ebenso kommt eine mittlerweile beachtliche Sammlung an Plug-Ins und LUT´s zum Einsatz. Ich mag es GUI-seitig möglichst dunkel, das oftmals mehrstündige Arbeiten am Rechner ist ungleich angenehmer. Und da spielt die dunkle Programmoberfläche eine - zumindest auf den zweiten Blick - nicht ganz unwichtige Rolle. Neben dem Abo-Modell seitens Adobe ein weiterer Grund sich nach Alternativen auf dem Software-Markt umzuschauen ;)


Unterstützend wird am Wacom-Tablet nachgezeichnet, um am farbechten und kalibrierten Display „meine Sicht“ zu schaffen. Da spielen ausreichend RAM und der turbofähige Multi-Kerner von Intel fast schon eine untergeordnete Rolle. Speicherplatz ist trotz mehrerer TerraByte immer wieder ein Problem, doch auch da entwickelt sich der Markt ja eher günstig als unzufriedenstellend. Läuft…


Ein oft unterschätztes Thema ist übrigens der Monitor. Mit einem TN-Panel wird das korrekte Einstellen der Farben und des Kontrastes nur zum Glücksspiel. Nachdem ich mehrere Jahre mit 10bit-MVA-Panels und ähnlich guten IPS-Displays unterwegs war (alle mit dem Datacolor-vermessenen Farbprofil hinterlegt), ist der Anspruch an den Monitor doch recht hoch. Zum Glück muss man keine 2000€ mehr für relativ echte Farbwiedergabe ausgeben: derzeit bin ich mit einem 21:9-Panel glücklich, welches selbst stark abgedunkelt fast noch zu hell ist. Und wenn man den Preis dafür bedenkt, rückt die private elektronische Bildver- und -bearbeitung in doch recht greifbare Nähe. Nicht vergessen: die grob 140 Candela kommen nicht von irgendwo her! Tip: Bearbeitung in einem möglichst gleichmäßig und diffus beleuchteten Raum, Leuchtstärke um die 140-150cd/qm einstellen - dann kalibrieren und schon passen auch die Prints besser. Und wer kann, kalibriert gleich den Drucker mit!


Das wäre dann der noch fehlende Schritt ins „Digitale Oh“.

Schöne Grüße von hier ;)


Auch wenn das sehr überspitzt klingt, möchte ich dies bewusst so stehen lassen: Mein Großvater, von dem ich wohl meine ganze Technik-Affinität erbte, hatte mich bereits schon in Kindheitstagen an die Themen Musik, Motorräder und eben auch an die Photographie herangeführt. So konnte ich bereits zu „Zone“-Zeiten mit diversen Kameras „spielen“ und habe schnell begreifen müssen, dass man einen gewissen Ablauf einhalten sollte. Zurückspulen nach dem Öffnen der Klappe war also ebenso *** wie das impulsive Verlassen der Dunkelkammer – ohne auf die Vorhänge zu achten. Passierte dann beides in der Regel nicht mehr so oft  ;)


Geschätzt die Hälfte der Bilder gelang gut – der Rest blieb eher durchwachsen und hinterließ öfters zweifelndes Schulterzucken. Wäre ich damals bereits älter und erfahrener gewesen, wäre dies mit großer Sicherheit anders ausgebaut worden. Aber es kam nunmal so: